AG Medical Anthropology

Regelmäßig durchgeführte Lehrveranstaltungen

 

Institut für Ethnologie und Schweizerisches Tropeninstitut (STI) der Universität Basel:

Hauptseminar: Current Research in Medical Anthropology and Cultural Epidemiology (in the Winter Semester), Prof. Dr. Brigit Obrist (brigit.obrist[at]unibas.ch) and Prof. Dr. M. Weiss This seminar prepares and supports PhD students and advanced MSc/MA students in Anthropology, Social or Cultural Epidemiology or a related discipline who have an ability and motivation to undertake and complete their own research projects. The course aims at increasing the critical reflection of projects from a disciplinary and an interdisciplinary perspective, deepening the understanding of key concepts and approaches, sharpening the analytical skills and engaging the students in current debates. It focuses on theory and methodology, exposes students to a wide variety of concepts and approaches relevant for contemporary problem solving in international health research. The choice of thematic areas and topics is tailored to particular research interests and needs of the participants.

 

Schweizerisches Tropeninstitut (STI) der Universität Basel:

Im Rahmen des (jährlich angebotenen) Allgemeinen Tropenkurses/ATK wird seit 1998 jeweils im Wintersemester ein Vorlesungs- und Übungsblock ‚Einführung in die Medizinethnologie‘ durchgeführt (Kontakt: Dr. Peter van Eeuwijk peter.vaneeuwijk[at]unibas.ch).

 

Institut für Ethnologie der Freien Universität Berlin:

Das Institut für Ethnologie an der Freien Universität Berlin bietet seit dem Wintersemester 2008/09 einen konsekutiven Master-Studiengang Sozial- und Kulturanthropologie an, in dem eine medizinethnologische Schwerpunktsetzung gewählt werden kann. Teil der Schwerpunktsetzung ist ein wählbarer Profilbereich „Medizin und Heilung“, in dessen Rahmen zwei Modulveranstaltungen zu belegen sind:

  • Medizinethnologische Theorien
  • Krankheit und Heilung im globalen Kontext

Weitere Informationen zum Master-Studiengang und zur Arbeitsstelle „Medical Anthropology“ am Institut für Ethnologie der FU Berlin finden Sie hier: http://www.polsoz.fu-berlin.de/ethnologie/studium/master_ska/index.html.

 

Südasien-Institut der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg:

AG Medical Anthropology, Constanze Weigl, M.A. (Weigl[at]uni-heidelberg.de).

In der zweiwöchentlichen Arbeitsgruppe werden laufende Projekte im Bereich der Medizinethnologie besprochen. Ziel der AG ist es, Studierenden, MitarbeiterInnen und anderen Personen aus dem Fach ein Forum zum Vortrag und Austausch zu geben. Um 2CPs zu erhalten, müssen Studierende an allen Sitzungen teilnehmen und Protokolle über vier Sitzungen schreiben (1 SWS).

 

Institut für Ethnologie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster:

Die Unterrichtssprache beider Veranstaltungen ist Deutsch. Kontakt: Prof. Dr. Helene Basu (hbasu_01[at]wwu.de), Annika Strauss, MA (annika.strauss[at]wwu.de).

1. Seminar: Transkulturelle Psychiatrie

Das Seminar „Transkulturelle Psychiatrie“ richtet sich an Studierende des Modul 3 des BA-Studiengangs Kultur- & Sozialanthropologie und des MA-Studiengangs Social Anthropology und ist als Blockseminar konzipiert. Ziel der Veranstaltung ist die Erarbeitung der Grundlagen des interdisziplinären Arbeitsfeldes der transkulturellen Psychiatrie aus der Perspektive der Sozialanthropologie und der klinischen (Ethno-) Psychiatrie. Die Veranstaltung wird im Rahmen von Co-Teaching gemeinsam von einem/einer Lehrenden der Ethnologie und Dr. José-Marie Koussemou (Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie) durchgeführt.

Die Veranstaltung widmet sich einerseits der sozialanthropologischen Betrachtung emotional-seelischer Störungen („Wahnsinn“) und andererseits Konzepten psychiatrischer Behandlung. Individuen, die in sozio-kulturell jeweils spezifischer Weise von sozialen Normen abweichen, gelten überall als „deviant“, „krank“ oder „verrückt“ und weltweit verfügen Gesellschaften über besondere Heil-Rituale oder therapeutische Behandlungen für solche Menschen. Im Rahmen des Seminars beschäftigen sich die Studierenden mit dem Verhältnis der Kategorien normal und anormal und deren Generierung durch kulturspezifische Mechanismen. Die Studierenden diskutieren und analysieren kulturspezifische lokale Konzeptionen von Geistesstörungen und ihre Behandlungen in verschiedenen afrikanischen, (süd- & nord-) amerikanischen, asiatischen und europäischen Kontexten. Hierunter fällt auch die Geschichte der biomedizinischen Psychiatrie in Europa und ihr weltweiter Export im Zuge des Kolonialismus und der Globalisierung.

Ergänzt wird dieser Blickwinkel durch Fallbeispiele aus der transkulturellen psychiatrischen Praxis mit MigrantInnen in Deutschland. Der Psychiater Dr. José-Marie Koussemou stellt kulturübergreifende Verfahren des Verstehens und transkulturelle Therapiemethoden vor. Konkrete Fallbeispiele der ethnopsychiatrischen Praxis werden im Seminar vorgestellt und besprochen. Es wird außerdem kritisch reflektiert, inwiefern Migration und psychische Gesundheit zusammenhängen.

2. Projektseminar: Trans/kulturelle Psychiatrie II: Medizinethnologische & Interdisziplinäre Forschungsfelder, Methode & Projektentwicklung

Das Seminar ist als Blockseminar konzipiert und richtet sich an Studierende des BA-Studiengangs Kultur- & Sozialanthropologie und des MA-Studiengangs Social Anthropology. Die Studierenden erhalten im Verlauf des Seminars Einblicke in das interdisziplinäre Arbeitsfeld der Trans/Kulturellen Psychiatrie und entwickeln daraufhin eigene Lehrforschungsprojekte, die sie im weiteren Veranstaltungsverlauf durchführen und abschließend vorstellen.

Es handelt sich um eine Vertiefung der Themen des Seminars „Transkulturelle Psychiatrie“. Ziele der Veranstaltung sind u.a. praktische Anwendung und Einübung kultur- & sozialanthropologischer Forschungsmethoden, sowie die Erarbeitung von theoretischen Grundlagen und praktischen Beispielen der Trans/Kulturellen Psychiatrie aus der Perspektive der Sozialanthropologie und der klinischen (Ethno-) Psychiatrie. Die Veranstaltung wird im Rahmen von Co-Teaching gemeinsam von einem/einer Lehrenden der Ethnologie und Dr. José-Marie Koussemou (Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie) durchgeführt. Zentral ist die Entwicklung, Durchführung und Dokumentation einer Lehrforschung der Studierenden in Team-Arbeit. Diese erfordert und fördert die Kompetenzen Kooperationsfähigkeit, Formulierung von Problemstellungen und Hypothesen, Operationalisierung theoretischer Konzepte und Projektplanung und -durchführung. Die Studierenden setzen im bisherigen Studium erlerntes theoretisches Wissen praktisch um. Im Rahmen der Lehrforschungsprojekte lernen die Studierenden lokale Praktiken, Prozesse und Dynamiken kennen und ethnografisch zu erfassen. Letztere sind zudem für aktuelle Diskurse in der Transkulturelle Psychiatrie von Relevanz.